Als mein Papa früher im Garten Tomaten angebaut hat, flog mir dieser betörende Sommergeruch schon in die Nase, wenn ich den Beeten entgegen gelaufen bin. Der Geschmack dieser reifen Tomaten war dann so, wie es der Duft versprach: unfassbar lecker! Mir persönlich fällt es von Jahr zu Jahr schwerer, wirklich aromatische Tomaten zu finden, dabei könnte ich mich im Sommer ausschließlich von Tomatensalat mit frischen Zwiebeln und Basilikum ernähren.
Jetzt sind wir bereits im Herbst und die aromatischen Tomaten in Richtung Winterschlaf unterwegs. Wer auf das Gemüse auch in den kalten Monaten nicht verzichten möchte, dann durch Confieren den maximalen Geschmack aus den Tomaten rausholen, denn das sorgt für die ultimative Geschmackskonzentration. Ich habe das vor einigen Tagen mittags mit Cocktailtomaten, die ich verbrauchen wollte, zubereitet und einfach auf Spaghetti gegeben. Absolut köstlich! Auch auf einem frischen Baguette oder als Bruschetta schmecken confierte Tomaten hervorragend.
Was bedeutet Confieren?
Confieren ist letztlich das sanfte Garen in Fett. Es kommt aus dem Französischen ("confire") und bedeutet einlegen, einmachen oder einkochen. Dabei soll ein Produkt durch langes Garen bei niedrigen Temperaturen über mehrere Stunden länger haltbar gemacht werden. In Frankreich wird das in erster Linie mit Fleisch und vor allem Geflügel gemacht. Aber auch Gemüse lässt sich hervorragend confieren, wie beispielsweise Tomaten und Pilze. Das Besondere beim Confieren ist, dass sich der Geschmack des Produkts deutlich intensiviert.
So wird's gemacht
Den Backofen auf 90 Grad vorheizen. Kirschtomaten waschen, halbieren und mit der Schnittfläche nach oben in eine feuerfeste Form legen. Geschnittenen Knoblauch und frische, italienische Kräuter (z.B. Rosmarin oder Thymian) dazu geben, die Tomaten mit ein wenig gutem Salz bestreuen, alles mit gutem Olivenöl übergießen und ca. 120 Minuten im Backofen garen lassen.
Mittlerweile habe ich auch Champignons confiert und das ist aromatisch wirklich ein Träumchen! Links im Bild seht die Schale, bevor sie in den Backofen kam, nämlich 2 Stunden bei 100 Grad. Gleiches Prinzip, wie bei den Tomaten: Knoblauch, Zwiebeln, Champignons (je nach Gräße vierteln oder halbieren), Thymian, Lorbeer und ich habe noch getrocknete Steinpilze darüber gebröselt und dann mit gutem Olivenöl übergossen. Kurz vor Ende der Garzeit habe ich veganes Hackfleisch* in einer Pfanne scharf angebraten, gewürzt, mit Cremefine* abgelöscht und die Pilze untergerührt. Das ganze gab es zu Pasta (Conchigli Rigate - "Muscheln") und es war mega lecker. Ich werde Pilze nicht mehr anders zu bereiten.
*Werbung, die ich ohne Bezahlung mache, weil ich die Produkte gerne verwende und wirklich empfehlen kann:
(1) "Veganes Mühlenhack" von Rügenwälder Mühle (verhält sich bei der Zubereitung wie Hackfleisch aus toten Tieren. Ich verwende es für Bolognese, Frikadellen, Königsberger Klopsen, etc.) und (2) "Cremefine" von Rama, die man wie Sahne verwenden kann. Beides ist gefühlt immer in meinem Kühlschrank.
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