Heilkekse
nach Hildegard von Bingen
Bevor es mit dem Rezept losgeht...
„… das bringt alle Bitterkeit des Herzens und Deiner Gesinnung zur Ruhe und öffnet Dein Herz und Deine Sinne und macht Deinen Geist fröhlich und reinigt Deine Sinnesorgane und mindert in Dir alle Schadsäfte und liefert Deinem Blut eine gute Säftezusammensetzung und macht Dich stark.“
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(Hildegard von Bingen über ihre Heilkekse)
Die Äbtissin der Benediktinerinnen, die 2012 von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen wurde, ist eine der faszinierendsten Persönlichkeiten des Mittelalters. Sie vereinte Theologie, Dichtkunst, Musik, Medizin und Naturforschung. Und ihre Heilkunde ist tatsächlich etwas Besonderes. Sie schrieb ihre funktionierende Naturheilkunde auf, dennoch dauerte es 800 Jahre bis sie ihren Weg in die Medizinbücher fand. Nichtsdestotrotz schuf sie damit die Basis für die heutige ganzheitliche Medizin.
Die Heilkekse sind so etwas wie ein Universalheilmittel. Sie sollen bei Stimmungsschwankungen, Trübsinn, Ermüdung, Trägheit, Traurigkeit, Konzentrationsschwäche helfen und generell bei Nervenleiden. Deswegen werden sie auch gerne Nervenkekse genannt. Sie fördern zudem die Blutreinigung, Entgiftung und stärken das Herz.
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Das wird gebraucht:
(Für ca. 70 Kekse)
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750 g Dinkelmehl
200 g Zucker
400 g Butter (z.B. vegane Butter von Naturli)
5 g Muskatnuss, gemahlen
10 g Zimt, gemahlen
5 g Nelke, gemahlen
1/4 TL Salz
1 Prise Galgant, gemahlen
Etwas Vanille
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Bitte beachten: Das Originalrezept enthält 20g Muskatnuss auf 750 g Dinkelmehl. Das ist für den regulären Verzehr zu viel oder man müsste die Verzehrempfehlung auf 1 Keks pro Tag beschränken und übermitteln, dass sie sich für Kinder gar nicht eigenen. Warum? Muskatnuss kann ab einer Menge von etwa 5 g berauschend wirken und giftig sein. Das sind ca. 1-2 ganze Nüsse. Ab 3 Nüssen wird es dann für Erwachsene lebensgefährlich. Für Kinder bereits bei zwei, daher die Nüsse immer außer Reichweite von Kindern lagern. Bei normaler Dosierung als Gewürz in der Küche lässt sich die Menge kaum überdosieren. Im Falle einer Überdosierung hält uns der beißende, unangenehme Geschmack davor, davon zu essen. Damit man dem weihnachtlichen Gruß aus der Küche keinen heftigen Warnhinweise beifügen muss, habe ich die Menge an Muskatnuss signifikant reduziert.
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So wird's gemacht:
Für den Teig das Mehl mit dem Salz, Gewürzen und Zucker mischen. Die Butter in Stückchen dazugeben. Alles mit einem Messer hacken, bis die Butter klein gewürfelt ist. Dann zu einem glatten Teig verkneten, ggf. etwas Wasser dazu geben. Den Teig 30 Minuten ruhen lassen.
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Nun den Teig ausrollen, Kekse ausstechen, nach Belieben mit Blüten oder Nüssen dekorieren. Dann im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad C ca. 20 Minuten goldbraun backen.
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