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Was ist Selbstfürsorge?

Googelt man „Selbstfürsorge“ erhält man Millionen von Treffern. Das Thema scheint auf den ersten Blick ein modernes zu sein. Tatsächlich geht das Thema aber bis in die griechische Antike zurück. Für Sokrates (Philosoph 469–399 v. Chr.) war die Selbsterkenntnis der Seele die Grundlage der Sorge um sich selbst. Der Mensch könne gar nicht auf sein Selbst verzichten oder „selbstlos“ sein, weil wir uns als soziales Wesen stets im Verhältnis zu anderen als dieses Selbst erlebten.


Heute wird Selbstfürsorge gerne darauf beschränkt, sich bewusst um sich selbst zu kümmern und sich Zeit für Dinge zu nehmen, die uns dabei helfen, gut und glücklich zu leben und unsere seelische und körperliche Gesundheit zu erhalten. Dazu gehört es auch, Dinge zu vermeiden, die unnötig Kraft rauben und Energie fressen. Und gelungene Selbstfürsorge hat positive Effekte:


Gestärktes Selbstwertgefühl - Wer sich um seine Bedürfnisse kümmert und Grenzen zieht, verstärkt das Gefühl der eigenen Wichtigkeit im Leben. Man zeigt sich quasi selbst, dass man wertvoll ist und die eigene Zuwendung verdient hat.


Weniger Stress – Bewusste Auszeit führt zu mehr Entspannung.


Widerstandskraft – Selbstfürsorge macht uns resilienter, denn wer auf seine eigenen Bedürfnisse achtet, kann auch in schwierigen Lebenssituationen besser für sich sorgen.


Konfliktarme Beziehungen - Wer seine Bedürfnisse und Grenzen kennt und diese anderen gegenüber kommuniziert, schafft mehr Transparenz und damit auch Berechenbarkeit, was Konflikte vermeiden kann.


Trotz dieser positiven und wichtigen Effekte fällt die Praxis der Selbstfürsorge vielen schwer. Zum einen wird Selbstfürsorge häufig mit Egoismus verbunden, was von christlich vermittelten Werten des „Selbstverzichts“ herrührt. Zum anderen leben wir in einer leistungsorientierten Gesellschaft, in der Erfolg vor allem anhand der Zeit gemessen wird, in der wir produktiv sind.


Doch ähnlich wie bei einer Flugzeugkatastrophe, in der wir angehalten werden, uns erst selbst die Atemmaske aufzusetzen, bevor wir uns um andere kümmern, müssen wir zunächst unsere persönlichen Ressourcen stärken. Nur dann können wir auch wirksam für andere da sein.


Letztlich ist auch das Erkennen der eigenen Bedürfnisse gar nicht so einfach, wie es klingt. Wie erkenne ich meine eigenen Bedürfnisse? Und wenn ich welche erkenne, sind das tatsächlich meine eigenen oder reflektieren sie vielmehr Muster, die gar nicht zu mir gehören, z.B. weil sie durch das Elternhaus etabliert wurden?


In welcher Form Selbstfürsorge gelingt, muss jeder durch kritische und achtsame Selbstreflexion erkennen und seine eigene Roadmap schreiben. Für den einen mögen kleinere Veränderungen im Alltag (z.B. bewusste körperliche Pflege, Meditation, Achtsamkeitsübungen, Achtsames Essen, Grenzen setzen und „nein“ sagen, Bewegung, Digital Detox, kreative Hobbies, regelmäßige Pausen, Stille suchen) schon enorm hilfreich sein. Für den anderen muss es über diese seelischen Wellnessbehandlungen hinaus gehen.


„Das Glück Deines Lebens hängt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken ab.“

Marc Aurel (römischer Kaiser & Philosoph, 121-180)

 

Ein essenzieller Aspekt der Selbstfürsorge ist wertschätzend mit sich selbst umzugehen und uns selbst gut zu behandeln. Während wir uns bemühen, anderen gegenüber höflich aufzutreten, gehen wir mit uns selbst oft viel härter ins Gericht. Wir sind ungeduldig mit uns selbst, verzeihen uns keine Fehler, setzen uns herab und beschimpfen uns. Das hat verheerende Folgen, denn es schwächt unser Selbstwertgefühl und stärkt unsere Selbstzweifel. In diesem Zusammenhang lohnt es sich auch, sich mit der ungesunden Macht negativer Gedanken zu beschäftigen.



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Wie wäre es für Eure Lieben mit einem wundervoll gestalteten Buch für mehr Selbstfürsorge?

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