Im Orient haben Datteln eine besondere Bedeutung und sind die erste Kleinigkeit, die man zum Fastenbrechen bei Sonnenuntergang im Ramadan genießen soll. Die Dattelpalme gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Nachweise für ihren Anbau reichen bis zum Jahre 6.000 v.Chr. zurück. Seither bildet die Dattel in der vorderasiatischen Welt einen wichtigen Pfeiler der menschlichen Ernährung und wird daher auch "das Brot der Wüste" genannt. Und das Brot der Wüste schmeckt nicht nur sehr lecker, sondern kann auch richtig gesund sein (siehe die sieben Gründe unten).
Doch Datteln deswegen in rauen Mengen zu futtern, ist keine gute Idee. Denn Datteln haben zwar aufgrund ihres hohen Zuckergehalts selbstkonservierende Eigenschaften und bleiben lange haltbar. Dieser Vorteil wirkt sich aber leider auch in einem signifikanten Anstieg des Blutzuckerspiegels aus. Datteln haben einen Glykämischen Index von 103 (ab 70 spricht man von einem hohen Glykämischen Index).
Verwendet man die Datteln jedoch in einem wässrigen Auszug (Tee), hält dieser die Kohlenhydrate im Zaum und bringt die wasserlöslischen Vorteile der Dattel zum Vorschein. Mein tägliches Getränk sind daher 1-2 Tassen Earl-Grey (der im Idealfall stimmungsaufhellendes, echtes Bergamottenöl besitzt) mit jeweils 2 großen Datteln in Stückchen geschnitten und gesundem Kardamom (10 Minuten ziehen lassen und genießen).
#1 Datteln liefern wertvolle Nährstoffe
Datteln liefern wertvolle B-Vitamine, die gut für die Nerven sind, Vitamin C, Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Magnesium für Entspannung. Hinzu kommt die Aminosäure Tryptophan, welche von unserem Körper in das Hormon Melatonin umgewandelt wird. Ein wässriger Auszug aus Dattelfrüchten hat auch anti-bakterielle Eigenschaften und hilft bei der Bekämpfung von Krankheitserregern.
#2 Datteln liefern wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe
Die Frucht enthält neben tollen Nährstoffen wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Als Antioxidantien binden diese vereinfacht ausgedrückt freie Radikale im Körper und machen sie unschädlich, bevor sie im Organismus Unfug treiben. Das sind in der Dattel vor allem Flavonoide, Carotinoide und Polyphenole, die Entzündungen im Körper reduzieren und dadurch vor Krankheiten und bestimmten Krebsarten schützen sowie die Gesundheit des Herzens fördern (siehe unten #3). Da Antioxidantien eine wichtige Rolle bei der Entgiftung spielen, helfen auch Datteln dabei, den Organismus von ungewünschten Schadstoffen zu befreien.
#3 Datteln wirken sich positiv bei Herzerkrankungen aus
Eine Studie des Israel Institute of Technology belegte die positive Auswirkung der Dattel auf den Körper, indem sie testete, wie sich der tägliche Konsum von Datteln insbesondere in Verbindung mit Granatapfelsaft auf Herzerkrankungen auswirkte. Und das Ergebnis fiel überraschend positiv aus. Gerade die Kombination aus beiden reduzierte laut Studie oxidativen Stress in den Arterienwänden um 33% und reduzierte den arteriellen Cholesteringehalt um 28%. Hierfür reichen laut den Wissenschaftlern ein Glas Granatapfelsaft (120 ml/4 oz) und drei Datteln pro Tag aus.
#4 Datteln wirken sich positiv auf unsere Gehirnaktivität aus
Durch ihren hohen Zuckeranteil, der im Gegensatz zum industriell hergestellten, isoliertem Zucker in einem gesunden Verbund auftaucht (mit wertvollen Mikronährstoffen) sind Datteln ein großartiger Energielieferant. Das kann für die Leistungsfähigkeit von Sportlern hilfreich sein, aber vor allem unsere Gehirnaktivität positiv beeinflussen und uns produktiver arbeiten lassen. Meine gefüllten Datteln (siehe unten #7) liefern durch die Walnüsse noch wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die unserem Gehirn besonders gut tun. Bitte beachten, dass wegen des hohen Zuckergehaltes und des ansteigenen Blutzuckerspiegels nur 2-3 Datteln pro Tag verzehrt werden sollten.
#5 Datteln sind ein großartiger Süßigkeiten-Ersatz
Ihre Süße ist ohne Zusätze allein auf ihren natürlichen Fruchtzuckergehalt zurückzuführen. Der ideale süße Snack also während des Abnehmens, anstatt zu Süßigkeiten zu greifen. Allerdings sollte man den Konsum wegen des Kaloriengehaltes auf 2-3 Datteln am Tag beschränken. Möchtest Du die Datteln ungefüllt genießen? Dann empfehle ich wärmstens die Sorte "Mazafati" (Link*), sie schmilzt im Mund wie eine Praline!
#6 Datteln enthalten wertvolle Ballaststoffe
Unser Verdauungssystem benötigt Ballaststoffe, um gut zu funktionieren. Datteln enthalten diese Ballaststoffe in relevanter Menge und helfen dadurch dem Körper, Nahrung optimal zu verdauen. Der regelmäßige Verzehr unterstützt also unseren Darm und kann Verstopfungen vorbeugen (Wasser trinken nicht vergessen!).
#7 Man kann daraus gefüllte Datteln wie in 1001 Nacht herstellen
Gefüllte Datteln (hurma dolması) sind in der Türkei Datteln, die man je nach Geschmack füllen kann. Ich liebe die unten aufgeführte Variante mit Walnüssen und Pistazien, die an Baklava erinnert und schön orientalisch nach 1001 Nacht schmeckt. Ich stelle davon immer die doppelte Menge her, da meine Mama sie auch sehr liebt, verstaue meinen Anteil im Kühlschrank und zelebriere meinen Nachmittagssnack als kleine Achtsamkeitsübung.
Das wird für gefüllte Datteln 1001 Nacht gebraucht:
30 Medjool Datteln (sie sind größer als andere Dattelsorten und das Fruchtfleisch besonders dick und fleischig. Daher eigenen sie sich gut zum Füllen)
100 g Walnüsse, klein gehackt
100 g Pistazien, klein gehackt
50 g vegane Butter (hier empfehle ich wie immer den Vegan Block von Naturli - gibt's am günstigsten bei Lidl - der hauptsächlich gesunde Fette enthält*), alt.: Kokosöl
2 EL Ahornsirup (alt.: Agavendicksaft, Kokosblütenzucker)
2 EL Rosenwasser (optional, das gibt aber den typischen orientalischen Pfiff)
So wird's gemacht:
Die Datteln der Länge nach einschneiden, aber nicht komplett durchtrennen, so dass man den Kern entfernen und sie noch füllen kann.
Die gehackten Nüsse in einer Pfanne in der zerlassenen Butter rösten bis sie duften, aber nicht verbrennen (vorsichtig! ständig rühren ist hier wichtig). Eigentlich kann man Nüsse gut ohne Fett anrösten, da sie selbst ja einiges an Fett haben. Hier hilft ein bisschen Butter, damit die gehackten Nüsse in der Dattel später besser zusammen halten.
Sobald die Nüsse den richtigen Röstgrad haben, mit Ahornsirup ablöschen, das Rosenwasser dazugeben und alles zu einer Art cremigen Masse vermischen. Die Pfanne vom Herd nehmen.
Nun jede Datteln mit ca. 1 TL der Füllung stopfen und soweit möglich die Öffnung über der Füllung durch Zusammendrücken wieder verschließen. Die Datteln im Kühlschrank lagern und nach Lust 2-3 davon pro Tag genießen, z.B. wenn das Nachmittagstief am Schreibtisch kommt.
Bitte beachten! Die Ernährungsbedürfnisse des Einzelnen sind so speziell, wie jeder Mensch selbst. Dieser Beitrag kann daher nur eine Anregung sein, die jeder für sich selbst auf Bekömmlichkeit überprüfen sollte.
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