Warum? Weil Dankbarkeit zu praktizieren die Stressmanagement-Methode überhaupt ist und Frieden in unsere Herzen zaubert. Wieso ist das so?
Dankbarkeit ist eine der mächtigsten Fähigkeiten des Menschen. Wer hätt’s gedacht. Tatsächlich führt verschiedenen Studien zufolge Dankbarkeit von 24 Charakterstärken des Menschen zu viel mehr emotionalem Wohlbefinden als Liebe, Hoffnung, Güte und Kreativität. Krass, oder? Ich jedenfalls war baff. Nach meinem Bauchgefühl dachte ich Liebe sei die stärkste und wohltuendste Empfindung des Menschen. Vielleicht liegt das an den vielen Hollywood-Schnulzen, die ich in meinem Leben schon geschaut habe.
Laut Prof. Dr. Robert Emmons, der Dankbarkeit seit mehr als 20 Jahren an der Universität in Davis (Kalifornien, USA) erforscht, ist Dankbarkeit der wahrhaftigste Zugang zu einem ehrlichen, authentischen Leben. Sie ist eine Haltung, die uns wie eine Lupe das Gute vergrößert und bewusster wahrnehmen lässt. Sein Tipp, sich auf den Weg in Richtung Dankbarkeit zu machen, ist inne zu halten, den Moment wahrzunehmen und sich laut zu sagen: „Wie gut es mir doch geht!“. Das entspricht dem Konzept von Achtsamkeit. Das wisst Ihr als meine Leser natürlich schon.
Das heißt, wir müssen unseren Blickwinkel nur bewusst auf das Positive lenken, damit sich peu-á-peu das Gefühl der Dankbarkeit in uns breit macht. Das senkt dann die Stresshormone im Blut, stärkt unser Selbstwertgefühl, unsere Willenskraft, unsere Leistungsfähigkeit und schenkt uns Frieden im Herzen (letzteres finde ich besonders schön!). Also quasi ein Stress-Management-Medikament, ohne Nebenwirkungen. Und wie Ihr von Kapitel 06. (ab Seite 56) meines Buches wisst, verstärken positive Gefühle die Kohärenz des vom Herzen erzeugten rhythmischen Musters. Das wiederum unterstützt unser Immunsystem. Ich fange jetzt nicht schon wieder von der Pandemie an und wie wichtig eine gesunde Antwort unseres Immunsystems gerade ist. Ihr wisst Bescheid.
Dankbarkeit zu empfinden, indem man sich auf das Positive konzentriert, klingt doch auch nicht wirklich schwer, oder? Weit gefehlt! Denn das ist es für viele Menschen, es sei denn, Dankbarkeit ist bereits eine Grundhaltung in ihrem Leben geworden. Warum? Unser Gehirn trickst uns hier aus: Es konzentriert sich lieber auf das, was schiefläuft. Es motiviert uns, neidisch zu sein, uns mit anderen zu vergleichen und vermittelt uns das Gefühl, dass es immer noch nicht genug ist. Drecksack!
Eine neue Lebenshaltung anzunehmen gelingt aber, wie bei allem andern auch, wenn wir es kontinuierlich üben. Und wir werden unser Leben nicht nachhaltig verändern, solange wir nicht etwas verändern, das wir täglich tun. Der Schlüssel zum Erfolg liegt also in unserer täglichen Routine. Und um die wunderbaren Effekte von Dankbarkeit zu spüren, muss sie ein Teil von uns werden, quasi wie eine neue Gewohnheit. Und Gewohnheiten sind schwer zu ändern bzw. neu zu etablieren. Warum liest Du hier.
Um Dankbarkeit zu spüren und idealerweise in unsere Lebenshaltung zu integrieren, müssen wir also täglich üben. So unromantisch und schnöde das auch klingen mag. Und das tägliche Üben kann man unterstützen, indem man ein Dankbarkeitstagebuch führt. Das sind einige Minuten am Tag, die eine große Wirkung haben. Ich habe mir vor ein paar Tagen ein Dankbarkeitstagebuch gekauft, das ich mir zu Weihnachten schenke. Wie wäre es als Weihnachtsgeschenk für einen lieben Menschen in Eurem Leben, der Euch am Herzen liegt? Oder für Euch selbst?
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