Kennt Ihr das noch aus Eurer Kindheit? „Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm, es hat von lauter Purpur ein Mäntlein um…“ (Hoffmann von Fallersleben schrieb das im Jahre 1843). Ein Liederrätsel, das die Hagebutte beschreibt. Kennt das noch jemand?
Wir haben das Privileg, dass diese wunderbare Pflanze wild und üppig in unseren Gefilden wächst und neben vielen anderen wertvollen Nährstoffen (z.B. sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren in den Kernen, Vitamin E & K) ein absoluter Vitamin C Megastar ist! Sie hilft uns, Infektionskrankheiten vorzubeugen und zu heilen, wenn uns doch mal eine Erkältung überrumpelt hat. In Zeiten von COVID-19 und der kommenden Grippewelle umso wichtiger. Und jetzt ist die beste Zeit, die reifen Früchte in den Büschen am Feldrand zu pflücken. Das haben wir heute Morgen auch gemacht. Natürlich lassen wir immer genug für Vögel und andere Tiere am Strauch und Sammeln nur, was wir auch wirklich verbrauchen. Unsere Hunden haben die bereits abgefallenen, weichen Früchte vom Boden gegessen.
In der Naturheilkunde kommt die Hagebutte in Form von Hagebuttenpulver zum Einsatz, und zwar als Nahrungsergänzungsmittel gegen quälende Gelenkschmerzen bei Arthrose. In verschiedenen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die entzündungshemmenden Effekte der Hagebutte auf die enthaltenen Galaktolipide zurückzuführen sind. Zudem hilft Hagebutte auch bei Problemen während der Menstruation (z.B. bei Krämpfen).
Wie kann ich diese tollen Nährstoffe für mich nutzen? Zur Herstellung von Hagebuttenmark und Marmelade würde man Stil und Blüte entfernen, die Frucht halbieren und entkernen. Eine Mordsarbeit! Auch wenn Hagebuttenmarmelade richtig lecker ist, gehen beim Einkochen viele wertvolle Nährstoffe verloren. Sie bleiben jedoch für einige Zeit erhalten, wenn man die Früchte nur vorsichtig trocknet und dunkel lagert. Ich stelle daher Hagebuttenpulver her. Da auch die Kerne sehr wertvoll sind, verwende ich die ganze Frucht. Und hier geht's zu Rezept.