Longevity - Langlebigkeit
- Beate Caglar
- 2 days ago
- 3 min read

Trotz eines modernen Gesundheitssystems ist Deutschland eines der Schlusslichter in Europa was Langlebigkeit angeht. Zu diesem Schluss kommen das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) und das Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in einer Studie in 2024.
Das Ergebnis der Studie lautet (Auszug): "Deutschland weist im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern eine erhöhte Sterblichkeit in den mittleren und hohen Altersgruppen auf. Dabei ist Deutschlands Rückstand in der Lebenserwartung zum Durchschnitt der anderen westeuropäischen Länder gerade in den letzten 20 Jahren noch einmal angewachsen. Lag Deutschland im Jahr 2000 bei den Männern 0,73 Jahre und bei Frauen 0,74 Jahre zurück, waren es 2019 bereits 1,43 bzw. 1,34 Jahre. Dies erklärt sich überwiegend durch Sterblichkeit an nichtübertragbaren Krankheiten."
Wird dem einen Langlebigkeit geschenkt und den anderen nicht? Sind wir dem Schicksal unserer genetischen Disposition ausgeliefert? Nein, das sind wir nicht! Man weiß mittlerweile, dass unsere Lebenserwartung nur zu 30% von unseren Genen und zu sage und schreibe zu 70% von unserem Gesundheitsverhalten abhängt. Das heißt, wir haben alle jeden einzelnen Tag die Chance, auf das Konto der Langlebigkeit einzuzahlen oder durch unser Gesundheitsverhalten das Gegenteil zu tun. Denn die individuelle Lebensweise hat einen großen Einfluss, um nicht zu erkranken und gesund alt zu werden.
"Medicus curat, natura sanat"
Der Ausspruch bedeutet übersetzt: "Der Arzt behandelt, die Natur heilt" und stammt wohl vom griechischen Arzt Hippokrates von Kos, der gerne als Vater der Medizin bezeichnet wird. Und tatsächlich machen wir uns viel zu selten bewusst, dass der menschliche Körper ein komplexes Meisterwerk der biologischen Architektur ist. Er ist immer auf Heilung und Ausgleich ausgerichtet, egal welche Sünden wir begehen. Es ist also nie zu spät, mit einem guten Gesundheitsverhalten zu beginnen, auch in kleinen Schritten.
8 Lifestyle Faktoren für ein langes Leben
Forschende der University of Illinois (USA) hatten Daten von mehr als 700.000 US-Veteranen im Alter von 40 bis 99 Jahren analysiert und acht Faktoren definiert, die in Kombination das Leben verlängern können:
körperlich aktiv sein
sich gesund ernähren
nicht rauchen
gut mit Stress umgehen können
nicht übermäßig Alkohol trinkengut und regelmäßig schlafen
positive soziale Beziehungen pflegen
nicht von Opioid-Schmerzmitteln abhängig sein (wie gesagt, eine US-Studie)
Auch im hohen Alter lohne es sich noch, etwas zu ändern, so die Forschenden. Am besten sei ein insgesamt gesunder Lebensstil, aber auch durch Anpassung einzelner Faktoren könne die Lebenserwartung steigen.
Bewegung
Nach den Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die wöchentliche Bewegungszeit entscheidend. Sie rät daher allen Erwachsenen mindestens 150 bis 300 Minuten (also 2,5 - 5 Stunden) moderat-intensive Bewegung pro Woche. Das muss nicht ausschließlich beim Sport sein; auch Bewegung bei der Arbeit, im Haushalt oder in der Freizeit zählt dazu.
Während wir oft nach dem Prinzip "ganz oder gar nicht" agieren, zeigen Untersuchungen der Loma Linda University (California, USA), dass schon kleine, aber regelmäßige Dosen Bewegung den Alterungsprozess auch im höheren Alter noch verlangsamen können. Es ist also nie zu spät, mit einem gesunden Lebensstil zu beginnen.
Hier findest Du ein paar ganz einfache Übungen, die jeder machen kann, auch wenn man bislang keinen oder wenig Sport getrieben hat.
Brainfood für ein leistungsstarkes Gehirn
Das menschliche Gehirn macht nur etwa 2 % unseres Körpergewichts aus, verbraucht jedoch rund 20 % der gesamten Energiezufuhr. Es arbeitet ununterbrochen – selbst im Schlaf –, weshalb es auf eine konstante Zufuhr an Nährstoffen angewiesen ist. Eine gesunde Ernährung kann die kognitive Leistungsfähigkeit steigern, die Konzentration fördern und das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer verringern.
Studien zeigen, dass eine ausgewogene Ernährung mit den richtigen Makro- und Mikronährstoffen das Gedächtnis verbessert, den Stresspegel senkt und die mentale Klarheit unterstützt. Brainfood beschreibt Lebensmittel, die die Gehirnfunktion positiv beeinflussen.
Dazu gehören unter anderem:
Komplexe Kohlenhydrate: Langsame Energielieferanten, die den Blutzuckerspiegel nicht rasant ansteigen lassen.
Gesunde Fette: Besonders Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und fördern die Zellkommunikation.
Proteine: Essenziell für die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen.
Vitamine & Mineralstoffe: Unterstützen den Stoffwechsel, schützen die Nervenzellen und reduzieren oxidativen Stress.
Antioxidantien: Wirken gegen freie Radikale und helfen, altersbedingtem kognitivem Abbau entgegenzuwirken.
Lebenselexier Wasser
Gutes Wasser wird für viele Körperfunktionen benötigt. Wenn wir bis ins hohe Alter auch noch klar in der Birne sein wollen, dann profitiert auch unser Gehirn von einer ausreichenden Flüssigkeitszuführ. Das Gehirn besteht zu 75 % aus Wasser, weshalb Flüssigkeitsmangel sofortige Auswirkungen auf die Konzentration hat. Schon ein Flüssigkeitsverlust von 2 % kann Kopfschmerzen, Müdigkeit und Denkblockaden verursachen. Hier sind weitere Gründe, warum Du ausreichend trinken solltest.
Änderst Du Dein Gesundheitsverhalten nach der Lektüre dieses Artikels? Lass' es mich gerne wissen.
Comentarios