Bevor wir heute über "Tepache" sprechen und was es mit dem gesundheitsfördernden Getränk aus Ananas auf sich hat, möchte ich erstmal alle neuen Abonennten unseres Newsletters herzlich begrüßen. Schön, dass Ihr da seid!
Handelsübliche Limonaden und andere zuckerhaltige Getränke lassen den Blutzuckerspiegel rasant schnell steigen und dann auch wieder drastisch runtersacken. Abgesehen davon, dass das Runtersacken Konzentrationsprobleme bereitet, ist das Hochschnellen des Blutzuckerspiegels für das Gehirn katastrophal, denn dort kann es zu Entzündungen führen.
Wer dennoch nicht immer nur Wasser trinken möchte, kann sich ganz einfach eine gesundheitsförderliche "Tepache" herstellen. Das ist eine mexikanische Ananas-Limonade die mit wenigen Zutaten und ohne besondere Utenlisien zubereitet werden kann.
Was macht Tepache so gesund? Neben den allgemeinen Vorteilen, die fermentierte Lebensmittel für unsere Gesundheit und vor allem unseren Darm aufweisen (hier nochmal nachlesen), enthält die Ananas Bromelain. Das setzt sich hauptsächlich aus zwei Eiweiß-spaltenden Enzymen zusammen.
Als pflanzliches Arzneimittel wird Bromelain unter anderem gegen Schwellungen nach Verletzungen und Operationen eingesetzt. Außerdem werden seine entzündungshemmenden und verdauungsfördernden Eigenschaften genutzt. Durch seine antioxidative Wirkung schützt es zudem unsere Zellen. In Tierversuchen wurde darüber hinaus beobachtet, dass Bromelain Gedächtnisbeeinträchtigungen und Angststörungen verringern kann. Allerdings ist auch zu beachten, dass Bromelain sich auf die Blutgerinnung auswirkt, indem es die Blutung verlängert. Wer damit zu tun hat, sollte aufpassen.
Da Bromelain sowohl im Fruchtfleisch als auch in der Schale enthalten ist, verwenden wir die großzügig (mit etwas Fruchtfleisch) abgeschnitte Schale. Aus dem restlichen Fruchtfleisch kann eine leckere Salsa hergestellt werden. Oder man nascht das übrige Fruchtfleisch einfach bei der Zubereitung - das klappt auch gut. Da bis auf die Blätter kein Müll übrig bleibt, ist das eine nachhaltige Angelegenheit.
Das wird gebraucht
1 reife Ananas in Bio-Qualität
Ca. 5 cm frische Ingwerwurzel (geschält und in Scheiben geschnitten)
2 Gewürznelken
2 Sternanis
2-3 Pimentkörner (im Mörser zerstoßen)
1 kleine Zimtstange
100 g Vollrohrzucker oder brauner Zucker
2 Liter gefiltertes Wasser (ich verwende eine artesische Quelle)
1 Glasgefäß (-Krug) mit ca. 3 Liter Fassungsvermögen und weitem Hals
1 Stück Mulltuch oder durchlässigen Stoff
1 Gummiband zum Fixieren
So wird's gemacht:
Die Ananasblätter abschneiden und im Bio-Müll entsorgen.
Die übrige Ananas waschen und großzügig die Schale mit Fruchtfleisch entfernen. Das übrige Fruchtfleisch anders verwerten (siehe oben).
Das Wasser in das Glasgefäß geben, Zucker und restliche Zutaten hinzugeben. Das Gefäß mit dem Stoff abdecken und mit dem Gummiband fixieren, damit keine Fruchtfliegen u.ä. reinkommen. Bei Raumtemperatur fermentieren lassen. Ich gebe gerne ein paar von meinen Keimlingen, die ich für die Rejuvelac-Herstellung züchte dazu, damit die Fermentation schneller startet (Foto unten). Das ist aber nicht notwendig und funktioniert auch wunderbar ohne.
Während der Fermantation täglich mehrfach mit einem sauberen Löffel umrühren. Nach 2 Tagen kann man schon mal probieren. Wie schnell die Fermentation funktioniert hängt davon ab, wie schnell die wilden Hefen, die auf der Ananas sitzen, ihre Arbeit machen. Wenn sie starten, siehst Du das an den Bläschen im Glas.
Ist das Getränk nach 2-3 Tagen lecker? Dann durch ein Sieb in Glasflaschen mit Bügelverschluss füllen und im Kühlschrank aufbewahren. Bitte beachten, dass die Gärung in der Flasche weitergeht. Vorsichtig beim Öffnen!
Wer es gerne etwas säuerlicher mag, der lässt die Limonade noch ein paar Tage stehen. Dabei sinkt auch der Zuckergehalt. Zu Beginn hat die Limonade ungefähr einen Zuckergehalt von 5%, nach 3-4 Tagen sinkt dieser. Ich persönlich trinke Tepache nicht pur, sondern mische es mit gutem stillem Wasser, um den Zuckergehalt weiter zu reduzieren. Die wunderbare probiotischen Stoffe bleiben dabei natürlich erhalten.
Bitte beachten! Die Ernährungsbedürfnisse des Einzelnen sind so speziell, wie jeder Mensch selbst. Dieser Beitrag kann daher nur eine Anregung sein, die jeder für sich selbst auf Bekömmlichkeit überprüfen sollte.
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