
Gerade als Du Dir gedacht hast: Kombucha, Kefir, etc., I’ve seen it all, komm' ich mit einem neuen fermentierten Drink um die Ecke. Tepache ist kein neuer Drink und auch nicht meine Kreation, sondern eine mexikanische Ananas-Limonade, die es dort schon ewig und überall gibt - und echtes Brainfood!
In Mexiko verkauft der »vendedor de tepache de piña« sein Getränk vom Dreirad auf der Straße. Angeblich wird es oft auch in Gefängniszellen gebraut. Denn, wenn Du Tepache länger stehen lässt, entsteht durch den Fermentationsprozess früher oder später Alkohol. Und da in Gefängnissen kein Alkohol getrunken werden darf, braut man sich den eben selbst.
Warum ist Tepache gesundes Brainfood?
Handelsübliche Limonaden und andere zuckerhaltige Getränke lassen den Blutzuckerspiegel rasant schnell steigen und dann auch wieder drastisch runtersacken. Abgesehen davon, dass das Runtersacken Konzentrationsprobleme bereitet, ist das Hochschnellen des Blutzuckerspiegels für das Gehirn katastrophal. Denn dort kann es zu Entzündungen führen.
Wer dennoch nicht nur Wasser trinken möchte, kann sich ganz einfach die gesundheitsförderliche "Tepache" herstellen.
Was macht Tepache so gesund? Neben den allgemeinen Vorteilen, die fermentierte Lebensmittel für unsere Gesundheit und vor allem unseren Darm aufweisen (hier nochmal nachlesen), enthält die Ananas den Wirkstoff Bromelain. Das setzt sich hauptsächlich aus zwei Eiweiß-spaltenden Enzymen zusammen.
Als pflanzliches Arzneimittel wird Bromelain unter anderem gegen Schwellungen nach Verletzungen und Operationen eingesetzt. Außerdem werden seine entzündungshemmenden und verdauungsfördernden Eigenschaften genutzt. Durch seine antioxidative Wirkung schützt es zudem unsere Zellen. In Tierversuchen wurde darüber hinaus beobachtet, dass Bromelain Gedächtnisbeeinträchtigungen und Angststörungen verringern kann. Allerdings ist auch zu beachten, dass Bromelain sich auf die Blutgerinnung auswirkt, indem es die Blutung verlängert. Wer damit zu tun hat, sollte aufpassen.
Die Herstellung des Brainfoods Tepache
Die Herstellung von Tepache ist - bis auf den langen Weg, den die Frucht hinter sich legen muss - sehr nachhaltig, weil sie aus den nicht essbaren Resten der Ananas hergestellt wird.
Das wird gebraucht
1 reife Ananas (unbedingt in Bio-Qualität!)
Ca. 50 g frische Ingwerwurzel (geschält und in Scheiben geschnitten)
1 TL Pimentkörner (im Mörser zerstoßen)
1 Zimtstange
2 Nelken
100 g mexikanischer Piloncillo oder Rohrohrzucker
2 Liter Wasser
1 Glasgefäß (-Krug) mit ca. 3 Liter Fassungsvermögen und weitem Hals
1 Stück Mulltuch oder durchlässigen Stoff
1 Gummiband zum Fixieren
So wird's gemacht:
Die Ananasblätter abschneiden und im Bio-Müll entsorgen. Die übrige Ananas waschen und großzügig die Schale mit Fruchtfleisch entfernen. Das übrige Fruchtfleisch anders verwerten.
Das Wasser in das Glasgefäß geben, Zucker und restliche Zutaten hinzugeben. Das Gefäß mit dem Stoff abdecken und mit dem Gummiband fixieren, damit keine Fruchtfliegen u.ä. reinkommen. Bei Raumtemperatur fermentieren lassen. Ich gebe gerne ein paar von meinen Keimlingen, die ich für die Rejuvelac-Herstellung züchte dazu, damit die Fermentation schneller startet (Foto unten). Das ist aber nicht notwendig und funktioniert auch wunderbar ohne.

Während der Fermantation täglich mehrfach mit einem sauberen Löffel umrühren. Nach 2 Tagen kann man schon mal probieren. Wie schnell die Fermentation funktioniert hängt davon ab, wie schnell die wilden Hefen, die auf der Ananas sitzen, ihre Arbeit machen. Wenn sie starten, siehst Du das an den Bläschen im Glas.
Ist das Getränk nach 2-3 Tagen lecker? Dann durch ein Sieb in Glasflaschen mit Bügelverschluss füllen und im Kühlschrank aufbewahren. Bitte beachten, dass die Gärung in der Flasche weitergeht. Vorsichtig beim Öffnen!
Wer es gerne etwas säuerlicher mag, der lässt die Limonade noch ein paar Tage stehen. Dabei sinkt auch der Zuckergehalt. Zu Beginn hat die Limonade ungefähr einen Zuckergehalt von 5%, nach 3-4 Tagen sinkt dieser. Ich persönlich trinke Tepache nicht pur, sondern mische es mit gutem stillem Wasser, um den Zuckergehalt weiter zu reduzieren. Die wunderbare probiotischen Stoffe bleiben dabei natürlich erhalten.
Es gibt viele verschiedene Varianten der Zubereitung. Doch egal in welcher Variante: Am besten schmeckt Tepache eiskalt.
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