
Kohlgemüse gehört zu den wichtigsten Bestandteilen einer Anti-Krebs-Ernährung. Das sagt uns schon mal, wie gesund es ist. In Kohl hat man über hundert gesundheitsfördernde, schwefelhaltige Stoffe gefunden, und zwar in jeder Kohlart eine ganz individuelle Kombination. So unterscheidet sich zum Beispiel der Rotkohl von seinem Bruder Weißkohl, indem er bestimmte Farbstoffe enthält, die sog. Anthocyane. Dabei handelt es ich um antioxidativ wirksame sekundäre Pflanzenstoffe, die ihn zu einem besonders gesunden Gemüse machen. Auch unser Darmmikrobiom liebt Kohl.
Neben viel Vitamin C und K enthält das Gemüse auch B-Vitamine wie Niacin, Folsäure und Biotin sowie Vitamin E. Zudem stecken Mineralstoffe wie Eisen, Calcium, Kalium, Magnesium, Chlorid und Schwefel in den blauvioletten Köpfen.
Mein mittelalterliches Idol Hildegard von Bingen erwähnte in ihren Schriften den Rotkohl erstmals im 11. Jahrhundert. Nicht nur, weil er die Menschen im Winter mit wichtigen Nährstoffen versorgte, sondern vor allem weil er in ihrer Praxis als Heilmittel anerkannt war.
FAZIT: regional, saisonal und optisch ist Rotkohl ein Kracher und das perfekte Gemüse für die kalte Jahreszeit. Durch den regelmäßigen Verzehr von Rotkohl können wir unser Immunsystem stärken.
"Eben geht mit einem Teller
Witwe Bolte in den Keller,
Daß sie von dem Sauerkohle Eine Portion sich hole,Wofür sie besonders schwärmt,Wenn er wieder aufgewärmt."
Max & Moritz
Wilhelm Busch (1831-1908)

Zugegebenermaßen schneidet der Rotkohl nährstofftechnisch als Rohkost am besten ab und nicht, wenn er wieder aufgewärmt. Denn durch die Verabeitung bzw. das Garen geht ein Teil der gesunden Nährstoffe verloren. Das betrifft vor allem Vitamine, die empfindlich auf Luft und Hitze reagieren bzw. wasserlöslich sind. So verringert sich etwa pro 100 g der Vitamin C-Gehalt von 55 auf 20 mg. Die Mange an Folsäure sinkt von 35 auf 10 mg und der Gehalt an Kalium von 240 auf 125 mg (Quelle: DGE). Schonende wasserarme Garverfahren wie Dünsten oder Dämpfen können den Nährstoffverlust minimieren.
Sofern ich nicht einen frischen, knackigen Salat aus Rotkohl zubereite - was ich im Winter häufig mache, fermentiere ich Rotkohl (Bild ganz oben links). Fermentieren ist wirklich kinderleicht, vor allem mit den richtigen Utensilien. Leider trauen sich immer noch viele nicht dran. Wie wäre es dann mit einer Zubereitung als Pickled Cabbage (Bild ganz oben rechts). Das funktioniert genauso wie mit Zwiebeln. Das sehr einfache Rezept findest Du hier.
Wem die Zubereitung von frischem Kohl zu aufwendig ist, dem empfehle ist ein TK-Produkt in Bio-Qualität. Das Fertigprodukt hat den Vorteil, dass von der Ernte bis zur industriellen Verarbeitung meist nur wenig Zeit vergeht. Zudem wird das Gemüse in der Regel schonend weiterverarbeitet.
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