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Hast Du Bitterstoffe bitter nötig?

Du bist gefühlt rund um die Uhr müde und es fehlt Dir an Energie? Dann arbeitet Dein Stoffwechsel eventuell nicht optimal, z.B. weil Deine Leber überlastet ist. Dagegen gibt es einen echten Game Changer aus der Natur: Bitterstoffe.


Neben offensichtlichen Maßnahmen, die wir alle kennen (gesunde, vitalstoffreiche Ernährung; Vermeidung von Giften; Bewegung; ausreichend Schlaf etc.), bei denen es aber gerne mal an der Umsetzung harpert, können Bitterstoffe einen ganz leicht umzusetzenden Beitrag für Deine Gesundheit leisten.


Was sind Bitterstoffe?

Bitterstoffe sind sekundäre Pflanzenstoffe und kommen natürlicherweise in fast allen Pflanzen vor. Durch ihren bitteren Geschmack schützen diese Inhaltsstoffe die Pflanzen gegen Fraßfeinde. Im menschlichen Körper haben sie eine pharmakologische Wirkung. Sie zählen laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nicht zu den für den Menschen essenziellen Nährstoffen, haben aber einen signifikanten Einfluss auf unsere Stoffwechselprozesse.


Warum Bitterstoffe?
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Um die 250 Pflanzen, die Bitterstoffe enthalten, finden naturheilkundliche Anwendung oder stecken als Inhaltsstoff in unseren Arzneimitteln. Dort wirken sie anti-entzündlich und immunregulierend. Zudem fördern sie vor allem eine gesunde Darmtätigkeit: Bitterstoffe machen die Nahrung verträglicher, fördern den Speichelfluss und die Sekretation von Magen, Gallen- und anderen Verdauungssäften. Schließlich unterstützen sie Leber und Pankreas und regen den Fettstoffwechsel an. Durch die angeregte Gallenproduktion in der Leber kann unser Körper besser entgiften. Bitterstoffe wirken entblähend, gärungs- und fäulnishemmend, verbessern die Resorption von Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen, regen die Blutbildung an und helfen bei der Regulation des Säuren-Basen-Ausgleichs im Körper.


Wer abspecken möchte, kann sich ebenfalls der Bitterstoffe bedienen, denn sie senken den Heißhunger auf Süßes und regen - wie oben schon beschrieben - den Fettstoffwechsel an.


Wo ist der Haken?

Trotz der vielen Vorteile wurden Bitterstoffe in der konventionellen Landwirtschaft weitestgehend aus unserer Lebensmitteln herausgezüchtet, da die Konsumenten den bitteren Geschmack unangenehm finden (aus einem ähnlichen Grund gibt es leider nur noch kernlose Trauben). So werden Konsumenten nicht vom bitteren Geschmack abgeschreckt, sondern kaufen die Produkte weiter. Zudem haben Geschmacksverstärker und Süßstoffe in Lebensmitteln dazu beigetragen, dass sich die Geschmackswahrnehmung der Verbraucher verändert hat: Uns schmecken mittlerweile vor allem süße und salzige Speisen, von bitteren lassen wir die Finger weg. Das hat auch einen guten Grund: Unsere somatische Intelligenz sagt uns, dass bei "süß" keine Gefahr droht, während "bitter" ein Warnsignal ist, dass es sich um eine giftige Pflanzen handeln könnte. Das heißt, wer sich mit Lebensmitteln aus dem Supermarkt ernährt, dem fehlen diese wichtigen Bitterstoffe leider mehr oder weniger komplett.


Grundsätzlich gibt es für den Menschen aber einen Unterschied zwischen der Bitterkeit tatsächlich giftiger Pflanzen (die zu Vergiftungen führen könnte) und der gemäßigten und erwünschen Bitterkeit von Pflanzen, die einst zu den alltäglichen Nahrungspflanzen gehörten (z.B. Wildkräuter). An letztere muss sich unser Körper meist erst wieder gewöhnen. In heilkundlicher Literatur liest man öfter die Behauptung, dass je mehr man sich am Anfang "schüttelt", desto nötiger hat man bitter. Ob da was dran ist, weiß ich nicht.


Wie kommt man an Bitterstoffe?
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Man kann mittlerweile natürlich Bitterstoffe in vielen Varianten als Supplement kaufen. Wer das Geld sparen möchte, sammelt die Bitterstoffe in der Natur und verwendet Löwenzahn und Schafgarbe, z.B. als sehr schnell und einfach herzustellendes Oxymel.


Auch im Herbst und Winter kann man viele Gemüsesorten und Salate in den Speiseplan einbauen, die Bitterstoffe enthalten. Am besten am Bio-Stand auf dem Wochenmarkt nachfragen, ob noch "alte Sorten" angebaut werden. Zum Beispiel Endiviensalat, Chicorée, Friséesalat, Radicchio, Rucola und Kohlgemüse (inkl. Rosenkohl) enthalten diese gewünschten bitteren Anteile und sind beim Einkaufen leicht zu bekommen. Ich kaufe im Winter regelmäßig Endiviensalat, bereite aber selten einen reinen Endiviensalat zu, sondern schneide ihn in ganz dünne Streifen und mische ihn mit Feldsalat. Äpfel oder Kaki passen auch sehr gut dazu.


Beim Obst sind es vor allem die Grapefruit, Pomelo, Kumquat und Oliven, die bittere Anteile haben.


Bitterstoffe durch Wildkräuter
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Möchte man seinen Bitterstoff-Bedarf mit Wildkräutern decken, braucht man nur täglich wenige Blättchen (z.B. in den Salat gemischt oder roh verzehrt). Das sollten aber Wildkräuter sein, die man wirklich kennt. Löwenzahn und Schafgarbe, die einfach zu erkennen sind und die man das ganze Jahr auf den Wiesen findet, bieten sich hier an. Im Sommer auch das Gänseblümchen, das jeder kennt. Insbesondere der Löwenzahn unterstützt die Lebertätigkeit und wirkt sich günstig auf den Cholesterinspiegel aus.


Bitte beachten! Die Ernährungsbedürfnisse des Einzelnen sind so individuell, wie jeder Mensch selbst. Dieser Beitrag kann daher nur eine Anregung sein, die jeder für sich selbst auf Bekömmlichkeit überprüfen sollte. Dabei hilft Dir Deine somatische Intelligenz.

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